Montag, 20. Februar 2023 · 0 min read
Der Umgang mit dem Coronavirus bei Dewesoft und in Slowenien
Als das Coronavirus Italien erreichte, zögerten wir nicht, sondern reagierten sofort. Den wertvollsten Rat bekamen wir dabei von unseren chinesischen Freunden bei Dewesoft: Schützen Sie Ihr Team!
Der Schutz des Teams
Genau das taten wir – wir bestellten Schutzausrüstungen, Masken, Hauben und Kittel und nahmen sie sofort in Gebrauch. Zudem wurden überall im Unternehmen Desinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Besonders sensible Punkte, wie Türgriffe, Lichtschalter und Wasserhähne, dürfen nur noch mit Taschentüchern angefasst werden und nicht mehr mit bloßen Händen. Zudem haben wir unsere Produktion auf Zweischichtbetrieb umgestellt und Maßnahmen zur Sterilisation von Gütern im Arbeitsprozess eingeführt. Unsere Entwickler arbeiteten bereits von zu Hause aus, bevor die Regierung irgendwelche Einschränkungen beschloss.
Unser Dewesoft-Team in China versorgte uns mit genügend Schutzausrüstungen, so dass wir unsere Produktion nicht einmal einen einzigen Tag stoppen mussten.
Bei der Arbeit gilt eine einfache Regel: Sicherheit geht vor. Alle Beschäftigten müssen sich so verhalten, als wären sie infiziert, und sicherstellen, dass sie das Virus nicht weiterverbreiten.
Die Stimmung im Unternehmen ist sehr gut – wir entwickeln neue Ideen und produzieren unsere Geräte praktisch ohne Verzögerungen.
Verantwortung übernehmen – Kräfte bündeln
Wir sind der Meinung, dass jedes Unternehmen gegenüber der Gesellschaft und der Welt, die wir uns teilen, verantwortlich handeln muss, und das gilt im Krisenfall ganz besonders. Slowenien war – wie viele andere Länder auch – auf eine solche Pandemie nicht gut vorbereitet. Wir schickten sogar 1,3 Millionen Gesichtsmasken als Geschenk nach China, und verfügten dadurch selbst über zu wenig Schutzausrüstung.
Mitte März gab es einen immensen Mangel an Schutzmasken, Handschuhen und Beatmungsgeräten. Da aber ein Mangel an Schutzausrüstungen die Ausbreitung des Virus stark begünstigt und durch einen Mangel an Beatmungsgeräten die Zahl der Todesopfer erheblich steigt, ist es sehr wichtig, solche Mängel zu beheben. In diesem Zusammenhang brachten wir zur besten Sendezeit eine landesweite Kampagne in die Fernsehnachrichten, um allen klar zu machen, wie wichtig es ist, sich und andere zu schützen.
Am Ende der Sendung sagte es Dewesoft-Präsident Jure Knez sehr deutlich: „Ich wünschte, auch die Politiker würden anfangen, Gesichtsmasken zu tragen, um allen Menschen zu zeigen, wie wichtig es ist, sich und andere zu schützen.“ Das Bewusstsein dafür nahm täglich zu.
Wir begannen, unsere Schutzausrüstungen mit Krankenhäusern, Unternehmen und Altersheimen zu teilen, in denen ältere Menschen infiziert wurden. Die meisten Infektionsfälle und Todesopfer in Slowenien waren in Altersheimen zu verzeichnen. Selbst bei der Arbeit mit infizierten Menschen trug das Personal lediglich OP-Masken oder gar keine Masken, so dass wir die KN95-Masken, die wir aus China erhielten, noch am selben Tag, an dem sie bei uns eintrafen, dort verteilten, wo sie am dringendsten benötigt wurden.
Mit der Hilfe unseres chinesischen Teams organisierten wir auch die Lieferung von Beatmungsgeräten an ein örtliches Krankenhaus – und haben möglicherweise Leben gerettet. An dieser Spende beteiligten sich zahlreiche Unternehmen aus unserer Region.
Mehr als 250 000 Schutzmasken
Im Wettlauf mit der Zeit stellten wir fest, dass wir nie in der Lage sein würden, alle Haushalte mit aus dem Ausland importierten Masken zu versorgen. Wir unternahmen mehrere Versuche, sie in größeren Mengen aus China, der Ukraine oder Spanien zu beziehen, aber es klappte einfach nicht.
Wir mussten uns also etwas anderes einfallen lassen. Es stellte sich als Vorteil heraus, dass eines der Unternehmen in unserem Start-up-Hub Katapult sehr kompetent im Textilbereich ist. Jelka Verk, die Chefin des Start-ups More Than Beauty, entwickelte schnell ein perfektes Design für die Masken, und es gelang uns auch, kurzfristig eine gute Quelle für Polypropylen, das ideale Material zu ihrer Herstellung, zu finden. Dewesoft finanzierte das Material, und wir starteten eine Social-Media-Kampagne, über die die Haushalte es kostenlos erhalten konnten.
Zunächst hatten wir nur lokal gedacht, aber schon bald erhielten wir Anforderungen aus ganz Slowenien und mussten schnell das Verpacken und die Logistik organisieren. Letztlich wurden 25 km Maskenmaterial und 70 km elastische Bänder zugeschnitten, verpackt und versandt, so dass praktisch jeder slowenische Haushalt wiederverwendbare Gesichtsmasken für sich und seine Freunde herstellen konnte.
Innerhalb von zwei Wochen stellten über 5000 qualifizierte Freiwillige praktisch aus dem Nichts mehr als 250 000 Masken im Wert von rund 1 Mio. € her. Das Feedback der Leute war einfach unglaublich: Alle hatten das Gefühl, Teil der großartigen Aktion zu sein und trugen dazu bei, sie bekannt zu machen. Jede einzelne von uns gefertigte Maske kann helfen, Todesfälle zu verhindern, was sie unbezahlbar macht.
Situation des Coronavirus in Slowenien
Wie geht es uns also in Slowenien in dieser ersten Aprilwoche? So weit so gut, aber das bedeutet nicht, dass wir uns jetzt entspannen können.
Die beste Vergleichsmatrix ist die logarithmische Darstellung des wöchentlichen Durchschnitts neuer Fälle im Vergleich zur Gesamtzahl. Wenn das Virus nicht unter Kontrolle gebracht wird, ist seine Verbreitungsgeschwindigkeit überall praktisch gleich, was bedeutet, dass wir tatsächlich sehen können, welche Maßnahmen erfolgreich sind. Dabei ist festzustellen, dass Länder, die proaktiv vorgehen, viel besser abschneiden als andere.
Animierte Darstellung bestätigter COVID-19-Fälle weltweit.
Um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen, müssen wir die Regeln für den Umgang mit dem Virus in den kommenden Monaten sorgfältig befolgen und auf der anderen Seite konkrete Maßnahmen zur Wiederherstellung der Wirtschaft ergreifen. Andernfalls werden wir letztlich mehr unter den wirtschaftlichen Folgen leiden als unter dem Virus selbst.
Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, unseren Mitarbeitern, Partnern und Kunden und den vielen Freiwilligen zu danken, die an uns glauben und uns bei der Durchführung dieser Projekte unterstützt haben. Unser besonderer Dank schließlich gilt all jenen Personen, die in den ersten Reihen stehen und ihre Gesundheit riskieren, um diese Krise zu bekämpfen.