Grant Maloy Smith

Freitag, 10. Januar 2025 · 0 min read

Messen mit RTD-Sensoren (Widerstandsthermometer) [PT100, PT200, PT1000, ...]

In diesem Artikel befassen wir uns damit, wie heute Temperaturen mit Widerstandsthermometern (RTD) gemessen werden, und zwar so detailliert, dass Sie:

  • erfahren, was Widerstandsthermometer sind und wie sie funktionieren;

  • lernen, welche Grundtypen von Widerstandsthermometer erhältlich sind und wie sie eingesetzt werden;

  • verstehen, wie Widerstandsthermometer in Ihr Datenerfassungssystem eingebunden werden können.

Sind Sie bereit? Los geht‘s!

Einleitung

Wussten Sie, dass Temperatur die am häufigsten gemessene physikalische Größe ist? Die Kenntnis der Temperatur ist ein entscheidender Faktor für das korrekte Funktionieren aller Dinge, vom menschlichen Körper bis hin zu einem Automotor.

Temperaturen werden mithilfe geeigneter Temperatursensoren gemessen. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Sensoren, die dafür eingesetzt werden können – und wir unterstützen sie alle:

  • Thermoelemente

  • Widerstandsthermometer (RTD)

  • Thermistoren

In diesem Artikel befassen wir uns speziell mit dem Widerstandsthermometer, einem der weltweit am häufigsten eingesetzten Temperatursensoren.

Was ist ein Widerstandsthermometer?

Im Vergleich zu Thermoelementen sind Widerstandsthermometer (auch RTD-Sensoren oder -fühler) innerhalb ihres Messbereichs im Allgemeinen linearer und driftfreier. Aufgrund ihres Platinanteils und der komplexeren Bauweise sind sie jedoch teurer als Thermoelemente. 

Typischer RTD sensor

Widerstandsthermometer werden häufig in wissenschaftlichen und laborbasierten Anwendungen, industriellen Prozessen und in der pharmazeutischen Produktion eingesetzt. Der gemeinsame Nenner dieser Anwendungen ist, dass Genauigkeit und Driftfreiheit wichtiger sind als die Kosten, weshalb sich das Widerstandsthermometer bei der Wahl des Sensortyps hier gegen das Thermoelement durchsetzt.

Auch in Konsumgütern finden sie breite Verwendung. Wahrscheinlich gibt es Ihnen zu Hause Dutzende davon: in der Spülmaschine, im Wäschetrockner, im Toaster, im Thermostat an der Wand, in der Klimaanlage, im Kühlschrank, im Gefrierschrank – und sogar in Ihrem Smartphone! Natürlich handelt es sich dabei um sehr kleine und kostengünstige Varianten von Widerstandsthermometern.

Arten von Widerstandsthermometern

Es gibt drei Hauptbauweisen für Widerstandsthermometer:

  • Drahtgewickelte Widerstandsthermometer

  • Dünnschicht-Widerstandsthermometer

  • Spulenelement-Widerstandsthermometer

Jede dieser Bauweisen hat ihre Vor- und Nachteile. Schauen wir sie uns einmal genauer an.

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Drahtgewickelte Widerstandsthermometer

Das drahtgewickelte Widerstandsthermometer besteht aus einem dünnen Draht (dem Widerstandsdraht, der die Messung übernimmt), der um einen nichtleitenden, häufig aus Keramik gefertigten Kern gewickelt ist. Als Material für den Widerstandsdraht werden am häufigsten Platin, Nickel und Kupfer verwendet, da diese Metalle eine sehr lineare und genaue Temperatur-Widerstand-Beziehung aufweisen. Weiter unten werden wir auf ihre Unterschiede genauer eingehen.

Typisches drahtgewickeltes Widerstandsthermometer

Der Draht wird präzise angepasst, bis der spezifizierte Widerstand bei 0 °C erreicht ist, der als „R₀-Wert“ bezeichnet wird. Es ist entscheidend, dass der Widerstandsdraht so fixiert wird, dass er sich bei Temperaturänderungen nicht verbiegen oder verdrehen kann, da mechanische Spannungen zu Widerstandsänderungen führen und die Messung verfälschen können.

Diese Bauweise ist relativ empfindlich, weshalb drahtgewickelte Widerstandsthermometer normalerweise mit einer Glasschicht geschützt und oft in ein Metallschutzrohr eingebaut werden. Dies ist der nächste Fertigungsschritt, zusammen mit der Anbringung der Anschlussdrähte.

Dünnschicht-Widerstandsthermometer

Dünnschicht-Widerstandsthermometer bestehen aus einem Keramiksubstrat, auf das eine sehr dünne Schicht Platin aufgebracht wird. Zum Schutz der Baugruppe und der Platinschicht wird üblicherweise eine Glas- oder Epoxidbeschichtung aufgetragen. Die meisten Dünnschicht-Widerstandsthermometer sind nur bis zu einer Temperatur von etwa 300 °C einsetzbar, obwohl spezielle Bauformen auch höhere Bereiche ermöglichen.

Typisches Dünnschicht-Widerstandsthermometer

Dünnschicht-Widerstandsthermometer sind kostengünstiger als drahtgewickelte oder Spulenelement-Varianten und daher in industriellen Anwendungen weit verbreitet. Allerdings sind sie nicht so genau wie die anderen Typen, da der R₀-Wert nicht so präzise eingestellt werden kann. Zudem sind sie aufgrund ihrer geringeren Größe stärker vom Eigenerwärmungseffekt betroffen.

Spulenelement-Widerstandsthermometer

Bei dieser Bauweise wird der Widerstandsdraht zu sehr kleinen Spulen geformt, die sich frei ausdehnen und zusammenziehen können, wenn sich die Temperatur ändert. Dadurch wird verhindert, dass temperaturinduzierte mechanische Spannungen den Widerstand verändern und so die Messung beeinflussen. Die Spulen werden in einen Keramikkörper eingebaut und mit nichtleitendem Pulver umgeben.

Typisches Spulenelement-Widerstandsthermometer

Spulenelement-Widerstandsthermometer sind in industriellen Anwendungen weit verbreitet. Sie werden häufig in ein Metallschutzrohr eingebaut, um sie zu schützen.

Erfahren Sie mehr über die Temperaturmessung mit Datenerfassungssystemen von Dewesoft:

Wie Widerstandsthermometer Temperatur messen

Im Gegensatz zu Thermoelementen, die als passive Sensoren ohne externe Energiequelle arbeiten, funktionieren Widerstandsthermometer nach dem Prinzip des elektrischen Widerstands. Um die Änderung des Widerstands messen zu können, ist es erforderlich, einen kleinen Strom durch den Sensor zu leiten. Die Stromversorgung oder Erregung, die erforderlich ist, um das Ausgangssignal zu messen, wird vom Signalaufbereiter des Datenerfassungssystems übernommen. 

Widerstandsthermometer basieren darauf, dass bestimmte Metalle eine außergewöhnlich stabile und präzise Beziehung zwischen elektrischem Widerstand und Temperatur aufweisen. Kupfer weist das günstigste Widerstand-Temperatur-Verhältnis auf, schneidet in Widerstandsthermometern bei hohen Temperaturen jedoch nicht so gut ab wie Platin.

Widerstand und Temperatur

Anders ausgedrückt: Die Änderung des Widerstands pro Temperaturänderung ist bei Widerstandsthermometern hochgradig linear und wiederholbar. Dies wird auch als Temperaturkoeffizient des elektrischen Widerstands bezeichnet.

Durch die Messung dieser Widerstandsänderung lässt sich die Temperaturänderung bestimmen. Verschiedene Metalle bieten unterschiedliche Genauigkeiten sowie unterschiedliche Betriebstemperaturbereiche.

Top-Level-Vergleich der drei wichtigsten Widerstandsthermometertypen
RTD TypMaximaler MessbereichStabilität Korrosions-beständigkeitLinearität
Platin-200 to 850°Causgezeichnetausgezeichnetgut
Nickel-80 to 260°Cpassabelgutpassabel
Kupfer-200 to 260°Cgutpassabelausgezeichnet

Was ist das Widerstandsverhältnis eines Widerstandsthermometers?

Der Steigungswinkel der Widerstandsänderung in Bezug auf die Temperaturänderung wird als Widerstandsverhältnis bezeichnet. Konkret handelt es sich um die durchschnittliche Steigung im Temperaturbereich von 0 °C (R0) bis 100 °C (R100). Dies wird geschrieben als:

\[(R100-R0)/R0\]

Den größten Einfluss auf das Widerstandsverhältnis hat das verwendete Metall – sei es Platin, Nickel oder Kupfer. Aber auch die Reinheit des Metalls ist ein Faktor. So wird für Widerstandsthermometer, die in wissenschaftlichen Anwendungen zum Einsatz kommen, Standard-Platin von höchster Reinheit verwendet, während für industrielle Anwendungen, die eine weniger hohe Genauigkeit erfordern, etwas weniger reines Platin ausreicht.

Vergleich von Widerständen und Alpha
RTD TypWiderstand @ 0°C (typ.)Widerstand @ 100°C (typ.)Widerstands-verhältnisAlpha (α)
Platin100 Ω138.5 Ω0.3850.00385
Nickel120 Ω200.64 Ω0.6720.00672
Kupfer9.035 Ω12.897 Ω0.4270.00427

Da das Widerstandsverhältnis von Platin besonders breit ist, bieten Platin-Widerstandsthermometer einen größeren Messbereich als Nickel- oder Kupfer-RTDs.

Der Temperaturkoeffizient Alpha (α) ist definiert als das Widerstandsverhältnis geteilt durch 100.

Widerstandsthermometer-Modelle

Platin ist die gängigste Wahl für Widerstandsthermometer, daher werden Sie häufig auf den Begriff Pt100-Sensor (oder Pt100-Sonde) stoßen, wenn auf Widerstandsthermometer Bezug genommen wird. Das „Pt“ steht für „Platin“, und 100 Ω entspricht dem Widerstand bei 0 °C (R0-Wert). Das Platin-RTD des Typs Pt100 ist heute das am weitesten verbreitete Widerstandsthermometer.

Pt = Platin   

100 - $R_{0}$ Wert

Es gibt auch das Modell Pt1000, das bei 0 °C einen zehnmal höheren Nennwiderstand aufweist. Der Ausgangswert dieses Sensors ist ebenfalls höher. Und während Pt100-Modelle in verschiedenen Bauformen (drahtgewickelt oder Dünnschicht) erhältlich sind, gibt es Pt1000-Modelle in der Regel nur in Dünnschichtausführung.

Typisches Pt100-Platin-Widerstandsthermometer

Als De-facto-Standard sind Pt100-Sensoren mit einer Vielzahl von Geräten und Anwendungen kompatibel. Dennoch bieten Pt1000 auch einige Vorteile. So sind sie aufgrund ihres höheren Widerstands beispielsweise besser für sehr lange Anschlussleitungen geeignet. Zudem bedeutet ein höherer Widerstand eine geringere Eigenerwärmung und einen geringeren Stromverbrauch, was ideal für batteriebetriebene Anwendungen ist. 

Zu erwähnen ist auch das Modell Pt500, das bei 0 °C einen Widerstand von 500 Ω aufweist. Es ist jedoch im Vergleich zum Pt100 oder Pt1000 relativ selten. Schließlich gibt es auch noch ein Pt2000-Modell mit einem R0 von 2 kΩ bei 0 °C.

Verdrahtungsmethoden für Widerstandsthermometer

Obwohl ein Widerstandsthermometer grundsätzlich ein 2-Leiter-Sensor ist, ermöglicht das Hinzufügen von ein oder sogar zwei weiteren Leitern (3- oder 4-Leiter-Schaltung) eine deutlich bessere Kompensation der Eigenerwärmung und des Widerstands der Anschlussleitungen und wird daher nachdrücklich empfohlen. Eine 2-Leiter-Schaltung ist also zwar möglich, doch bieten die Dewesoft-Signalaufbereiter bei der Verwendung von 3- oder 4-Leiter-Schaltungen bessere Unterstützung zur Gewährleistung der bestmöglichen Genauigkeit.

3-Leiter-Schaltung für Widerstandsthermometer

Bei einer typischen 3-Leiter-Schaltung werden die Ausgänge des Widerstandsthermometers mit den Anschlüssen 1 (In+) und 2 (In-) des Signalaufbereiters verbunden. Die positive Erregung (Exc+) wird von Anschluss 4 bereitgestellt und läuft über das Sensorkabel zum Widerstandsthermometer. Die negative Erregung (Exc-) wird im Datenerfassungssystem zwischen den Anschlüssen 2 und 3 überbrückt. Der Schirmdraht des Kabels wird ausschließlich mit dem Signalaufbereiter verbunden, um eine Masseschleife zu vermeiden.

Dieses Sensorkabel muss daher drei Adern und einen Geflecht- oder Folienschirm haben.

4-Leiter-Schaltung für Widerstandsthermometer

Die 4-Leiter-Schaltung ist ähnlich, außer dass beide Erregungsleitungen (positiv und negativ) durch das komplette Kabel zum Widerstandsthermometer geführt werden. Diese Methode bietet die bestmögliche Leistung in Bezug auf die Vermeidung von Leitungswiderständen und Eigenerwärmungsfehlern.

Dieses Sensorkabel muss daher vier Adern und einen Geflecht- oder Folienschirm haben.

Die DIN-Norm für die Genauigkeit von Widerstandsthermometern

Der vorherrschende Genauigkeitsstandard für Widerstandsthermometer ist die DIN-Standardkurve. Sie basiert auf dem Widerstand-Temperatur-Verhältnis eines Pt100-Sensors. Die DIN-Norm sieht einen Basiswiderstand von 100 Ω bei 0 °C mit einem Temperaturkoeffizienten α von 0,00385 vor.

Temperatur in CWiderstand
0100.00
10103.90
20107.79
30111.67
40115.54
50119.40
60123.24
70127.07
80130.89
90134.70
100138.50

Für DIN-spezifizierte Widerstandsthermometer gibt es drei Genauigkeitsklassen:

DIN KlasseToleranz
Klasse A±(0.15 + 0.002 |T|°C)
Klasse±(0.3 + 0.005 |T|°C)
Klasse±(1.2 + 0.005 |T|°C)

Wann sollte man Platin, Nickel oder Kupfer wählen?

Wie werden die drei wichtigsten Metallarten für Widerstandsthermometer ausgewählt und warum? Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Anwendungen für Platin-, Nickel- und Kupfer-Widerstandsthermometer.

Anwendungen nach Widerstandsmaterial
RTD TypTypische Anwendung
PlatinWissenschaftliche und pharmazeutische Anwendungen (Platin in Laborqualität) / Industrielle Anwendungen (IEC 60751) / Anwendungen, die die größten Temperaturbereiche erfordern
NickelPreissensible Anwendungen wie HVAC, Konsumgüter (Haartrockner, Wäschetrockner, Geschirrspüler usw.) / (Anwendungen unter 300 °C, da Nickel darüber zunehmend nichtlineare Widerstandsänderungen zeigt)
KupferHauptsächlich industrielle Anwendungen, insbesondere in der Elektromechanik, wie Elektromotoren, Wicklungen und Stromgeneratoren, da Kupfer die gleichen Eigenschaften wie diese Prüflinge aufweist / Anwendungen, die eine optimale inhärente Linearität über einen engen Temperaturbereich erfordern

Die weite Welt der Anwendungen von Widerstandsthermometern

Es gibt buchstäblich Tausende von Anwendungen, in denen Widerstandsthermometer überall in der Welt eingesetzt werden. Hier eine kleine Auswahl:

  • Automobiltechnik: Motorblocktemperatur, Lufteinlasssensor, Kühlmitteltemperatur, Außenlufttemperatur, Klimatisierungssysteme, Öltemperatur

  • Lebensmittelverarbeitung: Temperaturüberwachung bei Herstellung und Lagerung, Überwachung verderblicher Waren während des Versands 

  • Pharmazie: Temperaturüberwachung bei Produktion und Lagerung

  • HVAC: Überwachung der Lufttemperatur, Branderkennung, automatische Klimaregelung

  • Luft- und Raumfahrt: Motortemperatur, Kühlmitteltemperatur, Kompressortemperatur, Überwachung von Treibstofftanks, Brandmeldeanlagen

  • Industrie: Maschinentemperatur, Elektromotoren, Wicklungen, Stromgeneratoren, Kaltstellenkompensation (CJC) bei Thermoelementen, Öfen, Mikrowellenleistungsmessung

  • Medizin: Säuglingsinkubatoren, Beatmungsgeräte, Dialysegeräte

  • Kommunikation: Verstärkerüberwachung, Transmitter-Temperaturkompensation

  • Computer: Begrenzung des Einschaltstroms

  • Wissenschaft und Labor: Forschung in allen Bereichen

  • Verbraucherprodukte: Kaffeemaschinen, Handys, Wetterstationen, Akkus, Toaster, Thermostate, Warmwasserbereiter, Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler, Waschmaschinen und Trockner, Klimaanlagen, Heizdecken

Herausforderungen und Lösungen für die Messung mit Widerstandsthermometern

Auch wenn der Anschluss von Widerstandsthermometern, wie bereits erwähnt, komplexer ist als der von Thermoelementen, lassen sich Ihre Sensoren einfach und bequem mit den Datenerfassungssystemen von Dewesoft verbinden. Dewesoft bietet in bestimmten Produktserien wie  KRYPTON oder IOLITE. Signalaufbereiter speziell für Widerstandsthermometer an. Über DSI-RTD Adapter können diese aber auch mit allen anderen Datenerfassungssystemen von Dewesoft verbunden werden.

Rauschen ist bei jedem Sensor mit kleinem Ausgangssignal ein zu berücksichtigender Faktor, unsere hochisolierten Eingänge bieten jedoch die denkbar beste Vorsorge. Hinzu kommt die Unterstützung von 3- und 4-Leiter-Schaltungen zur Reduzierung von Eigenerwärmungsfehlern, sodass Dewesoft ein äußerst präzises Datenerfassungssystem für Widerstandsthermometer und praktisch alle Sensoren bietet.

Eine weitere Möglichkeit zur Rauschreduzierung besteht darin, das Messsystem so nah wie möglich am Sensor zu platzieren. Das Vermeiden langer Signalleitungen ist eine bewährte Strategie zum Maximieren der Signaltreue und zur Kostenreduzierung. Für die besten verfügbaren Lösungen schauen Sie sich hier unsere modularen Messinstrumente der Reihen SIRIUS und KRYPTON an. Insbesondere die KRYPTON-Modelle können direkt an der Messstelle platziert werden, wo das Signal sofort digitalisiert und mit einem Zeitstempel versehen über EtherCAT an das Datenerfassungssystem übermittelt wird, wodurch das Problem langer Zuleitungen komplett vermieden wird.

Vorteile von Widerstandsthermometern

  • Höchste Stabilität

  • Höchste Genauigkeit

  • Bessere Linearität als Thermoelemente

Nachteile von Widerstandsthermometern

  • Teurer als Thermoelemente oder Thermistoren

  • Sensorstromversorgung erforderlich

  • Relativ kleiner Messbereich

  • Niedriger absoluter Widerstand

  • Eigenerwärmungskompensation erforderlich

Prinzipieller Vergleich: Thermoelemente, Widerstandsthermometer und Thermistoren

Alle Angaben sind exemplarisch
SensorThermistorThermoelementRTD (Pt100)
TemperaturbereichAm kleinsten (-40 °C bis 300 °C)Am größten Typ J: -210 °C bis 1200 °C Typ K: 95 °C bis 1260 °C Andere Typen geeignet für extreme Temperaturen bis -330 °C oder +3100 °CKlein -200 °C bis 600 °C' Bis zu 850 °C möglich
AnsprechzeitSchnellMittel bis schnell Abhängig von Sensorgröße und AufbauLangsam Abhängig von Sensorgröße und Aufbau
Langfristige StabilitätSchlechtSehr gutAm besten (±0,5 °C bis ±0,1 °C pro Jahr)
GenauigkeitAusreichendGutBesser (0,2 %, 0,1 % und 0,05 %)
LinearitätExponentiellNichtlinear Normalerweise softwarebasierte KompensationRecht gut Linearisierung aber empfehlenswert
AufbauEmpfindlichAusreichend Hülsen und Schutzrohre verbessern die Robustheit, verlängern aber die Ansprechzeit.Empfindlich Hülsen und Schutzrohre verbessern die Robustheit, verlängern aber die Ansprechzeit.
GrößeSehr kleinKleinGrößer
VerdrahtungSehr einfachEinfachKomplex
Erregung/Stromversorgung erforderlichKeineKeineErforderlich
Externe AnforderungenKeineKaltstellenkompensation und SignallinearisierungRTD-Messverstärker
KostenAm niedrigsten Typen mit geringer Genauigkeit sind sehr preiswert, es gibt aber genauere und teurere Alternativen.Niedrig Die Typen R und S, die Platin verwenden, sind teurer.Am höchsten

Dewesoft-Messinstrumente für Widerstandsthermometer

Dewesoft bietet diverse Datenerfassungssysteme, mit denen Temperaturen effektiv gemessen, gespeichert und angezeigt werden können. Dies geschieht mit dem weltweit am häufigsten für wissenschaftliche, medizinische und pharmazeutische Anwendungen verwendeten Temperatursensor: dem Widerstandsthermometer. Dewesoft- DAQ Systeme können Temperaturdaten von einem bis zu mehreren hundert Kanälen in Echtzeit messen, speichern, analysieren und visualisieren.

Widerstandsthermometer-Messungen mit dem KRYPTON-Datenerfassungssystem

KRYPTON ist die robusteste DAQ-Produktreihe von Dewesoft. Unsere KRYPTON-Geräte sind nicht nur darauf ausgerichtet, extremen Temperaturen, Erschütterungen und Vibrationen standzuhalten, sondern auch in Schutzart IP67 ausgeführt und somit gegen Wasser, Staub und andere Partikel geschützt. 

Die Module können über EtherCAT mit jedem Windows-Computer (einschließlich des robusten Dewesoft-Modells IP67 KRYPTON CPU) verbunden und zur Gewährleistung der größtmöglichen Nähe zur Signalquelle bis zu 100 Meter voneinander entfernt platziert werden. Wie die SIRIUS-Module nutzen auch die KRYPTON-Module DewesoftX, die leistungsfähigste Datenerfassungssoftware auf dem Markt. 

Widerstandsthermometer können direkt an das KRYPTON-RTD-Signalaufbereitungsmodul angeschlossen werden. Es ist in einer 8-Kanal-Konfiguration (KRYPTONi-8xRTD) erhältlich.

Datenerfassungsmodul KRYPTONi-8xRTD mit universeller RTD-Signalaufbereitung

KRYPTON kann die Daten von Widerstandsthermometern auch mithilfe des KRYPTON-STG-Moduls und des DSI-RTD-Adapters von Dewesoft erfassen.

Mehrkanaliges KRYPTONi-6xSTG-Modul mit verschiedenen DSI-Adaptern

Die folgende Tabelle zeigt die Kompatibilität der KRYPTON-Module mit Widerstandsthermometern und DSI-Adaptern für die Temperaturmessung. Die KRYPTON-Reihe umfasst ein 8-kanaliges RTD-Modul, das Widerstandsthermometer, einschließlich der Typen Pt100, Pt200, Pt500, Pt1000 und Pt2000, direkt unterstützt.

Mehrkanalige KRYPTON-Module

KRYPTONi-8xRTDKRYPTON-3xSTG KRYPTON-6xSTGKRYPTONi-1xSTG
RTD SensorenNativer universeller RTD-EingangVia DSI-RTDVia DSI-RTD
Kanäle83 oder 6
IsoliertNein

Learn more:

DSI® AdapterErweiterungen für verschiedenste Sensortypen

Widerstandsthermometer-Messungen mit dem IOLITE- oder IOLITEd-Datenerfassungssystem

IOLITE und IOLITE Modular  sind einzigartige Produkte, die die wesentlichen Funktionen eines Echtzeit-Industrie-Steuerungssystems mit einem leistungsstarken Datenerfassungssystem kombinieren. Mit IOLITE können Signale von Hunderten von analogen und digitalen Kanälen mit voller Geschwindigkeit erfasst und gleichzeitig Echtzeitdaten an jeden beliebigen EtherCAT-Master-Controller eines Drittanbieters gesendet werden.

IOLITE-Datenerfassungs- und Steuerungssystem

Die Produkte der IOLITE-Reihe stehen für großartige DAQ-Systemleistung plus Echtzeitsteuerung über EtherCAT, kombiniert mit DewesoftX, der leistungsfähigsten Datenerfassungssoftware auf dem Markt. 

Modulare Datenerfassungsgeräte der IOLITE-Reihe

Die folgende Tabelle zeigt die Kompatibilität der IOLITE-Eingangsmodule mit Widerstandsthermometern und DSI-Adaptern für die Temperaturmessung:

IOLITE-Module

IOLITEi-8xRTDIOLITEi-6xSTG IOLITEd-1xSTG
RTD SensorenNative RTD-EingängeVia DSI-RTDVia DSI-RTD
Kanäle861

Das Verstärkermodul IOLITEi-8xRTD bietet sowohl Kanal-zu-Masse- als auch Kanal-zu-Kanal-Isolierung bis 1000 V. Daten werden unter Verwendung eines 24-Bit-Delta-Sigma-A/D-Wandlers von allen 8 Kanälen gleichzeitig mit Abtastraten bis zu 100 S/s erfasst. Das Modul kann auch für Widerstandsmessungen bis 10 kΩ und Spannungsmessungen bis 1 V eingesetzt werden.

Universelles RTD-Modul – IOLITEi-8xRTD-Modul für Widerstandsthermometer

Die gleichen Spezifikationen für Abtastrate und Isolierung gelten auch für das 6xSTG-Modul, mit dem Unterschied, dass es sechs Kanäle statt acht hat. Das 6xSTG-Modul ist sehr vielseitig, kompatibel mit den Adaptern der DSI-Serie und auch für DMS-, Widerstands- und Niederspannungsmessungen geeignet.

Weiter Infos zu den passenden Messsystemen:

IOLITE® ModularIndustrielle Datenerfassungssysteme
DSI® AdapterErweiterungen für verschiedenste Sensortypen

Widerstandsthermometer-Messungen mit dem SIRIUS-Datenerfassungssystem

SIRIUS ist das Flaggschiff der Dewesoft-Produktpalette. Die Produkte der SIRIUS-Reihe bieten die maximale Leistung des Datenerfassungssystems, kombiniert mit DewesoftX, der leistungsfähigsten Datenerfassungssoftware auf dem Markt. 

Für den Anschluss von Widerstandsthermometern an SIRIUS-Datenerfassungssysteme verwenden wir unsere bewährten Dewesoft-Sensor-Interface-Adapter (DSI-Adapter) in Verbindung mit verschiedenen beliebten SIRIUS-Eingangsmodulen. 

SIRIUS-Systeme sind in zahlreichen verschiedenen physischen Konfigurationen erhältlich – von modularen Einheiten, die über USB oder EtherCAT mit Ihrem Computer verbunden werden, über R3-Rack-Montagesysteme bis hin zu autonomen R2-, R4- und R8-Systemen mit integriertem Rechner.

Die SIRIUS-Produktlinie

Der DSI-RTD-Adapter Adapter ist mit verschiedenen gängigen Widerstandsthermometertypen kompatibel, darunter Pt100, Pt200, Pt500, Pt1000 und Pt2000.

Der DSI-RTD-Adapter von Dewesoft

DSI-Adapter verwenden eine integrierte TEDS-Sensorschnittstelle, um sich in der Datenerfassungssoftware DewesoftX automatisch zu konfigurieren. Schließen Sie den DSI-RTD-Adapter einfach an den DB9-Eingang des gewünschten SIRIUS-Moduls an, überprüfen Sie Ihre Einstellungen auf dem Hardware-Konfigurationsbildschirm, und schon können Sie mit den Messungen beginnen.

Die folgende Tabelle zeigt die Kompatibilität der SIRIUS-Module mit verschiedenen DSI-Adaptern für die Temperaturmessung:

SIRIUS DualCoreADCSIRIUS HD (hohe Kanaldichte)SIRIUS HS (Hohe Geschwindigkeit)
STG, STGM, LV, MULTIHD-STGS, HD-LVHS-STG, HS-LV
DSI-RTD

1) Beachten Sie, dass der SIRIUS-STG-Signalaufbereiter Widerstandsthermometer direkt unterstützt und kein DSI-RTD benötigt.

Weiter Infos zu den Temperaturmesssystemen:

SIRIUS® WaterproofRobustes IP67-Datenerfassungssystem
DSI® AdapterErweiterungen für verschiedenste Sensortypen

Widerstandsthermometer-Messungen mit dem DEWE-43A- oder MINITAURs-Datenerfassungssystem

DEWE-43A ist ein sehr leichtes, tragbares Datenerfassungssystem, das über einen verriegelbaren USB-Anschluss mit Ihren Computer verbunden wird und über acht universelle Analogeingänge verfügt. Sein „großer Bruder“ heißt MINITAURs und ist im Wesentlichen ein mit einem Rechner und einigen anderen Funktionen ausgestattetes DEWE-43A in einem kompakten, problemlos tragbaren Gehäuse. Die Universaleingänge beider Systeme sind mit den DSI-Adaptern von Dewesoft kompatibel, so dass Sie Widerstandsthermometer an beliebig viele der acht Eingangskanäle anschließen können.

Tragbares Datenerfassungssystem DEWE-43A
MINITAURs mit integriertem Rechner

Der DSI-RTD-Adapter ist mit verschiedenen gängigen Widerstandsthermometertypen kompatibel, darunter Pt100, Pt200, Pt500, Pt1000 und Pt2000.

DSI-Adapter verwenden einen TEDS-Sensorchip, um sich in der Datenerfassungssoftware DewesoftX automatisch zu konfigurieren. Schließen Sie den DSI-RTD-Adapter einfach an den gewünschten DB9-Eingang an, überprüfen Sie Ihre Einstellungen auf dem Hardware-Konfigurationsbildschirm in DewesoftX, und schon können Sie mit den Messungen beginnen.

Weiter Infos zu den Messsystemen:

MINITAURsUniverselles 8-Kanal-Datenerfassungssystem
DSI® AdapterErweiterungen für verschiedenste Sensortypen